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Kapitel 30: Von einer kleinen Welt in eine andere

 30                                Von einer kleinen Welt in eine andere Laura saß neben ihren Vater auf den hohen Vordersitz des gefederten Wagens und winkte den Nachbarn zu. 'Auf Wiedersehen, Laura! Auf Wiedersehen!' riefen sie. "Denk dran, sei ein gutes Mädchen!" Als Laura sich umdrehte, um zu lächeln und zu winken, versuchte sie, sich ihres neuen Kleides und ihres Hutes sowie des nagelneuen Koffers (mit ihren Initialen), der auf dem Rücksitz festgeschnallt war, nicht allzu bewusst zu sein. Als der Wagen weiterfuhr, kamen immer mehr Frauen an ihre Türen, um zu sehen, was das Geräusch der Räder um diese Zeit am Morgen zu bedeuten hatte. Es war nicht der Tag des Kohlenhändlers oder des Fischhändlers, der Bäcker wurde erst in ein paar Stunden erwartet, und das Auftauchen eines anderen Fahrzeugs auf Rädern als einem ob denen erregte in dem abgelegenen Weiler immer ein leichtes Aufsehen. Als sie Laura und ihren neuen Koffer sahen, blieben die Frauen auf ihren Türschwell

Kapitel 31: Im Dienste Ihrer Majestät

 31 Im Dienste Ihrer Majestät Die Unterredung am nächsten Morgen verlief nicht so schrecklich, wie Laura erwartet hatte. Sir Timothy lächelte sie sehr freundlich an, als der Dienstbote sie in sein Amtszimmer führte und sagte: „Die junge Person vom Postamt, bitte, Sir Timothy. "Was hast du denn so getrieben? Wilderei, Brandstiftung oder Diebstahl?", fragte er, als der Dienstbote gegangen war. Wenn Sie so unschuldig sind, wie Sie aussehen, werde ich Ihnen keine lange Strafe aufbrummen. Also komm mit", und er zog sie am Ellbogen neben seinen Stuhl. Laura lächelte pflichtbewusst, denn sie erkannte am Funkeln seiner scharfen blauen Augen unter den zotteligen weißen Augenbrauen, dass Sir Timothy einen Scherz machte. Als sie sich nach vorne beugte, um einen Stift zu nehmen, mit dem sie das dicke blaue offizielle Dokument unterschreiben wollte, das er gerade ausbreitete, spürte sie die Atmosphäre der Fröhlichkeit, des gesunden Menschenverstandes und der Gutmütigkeit, zusammen mi

Kapitel 32: Das Grün

 32 Das Grün Zu Lauras Zeiten war Candleford Green noch ein Dorf, und trotz der Nähe zu einer kleinen Landstadt, die es später angliedern sollte, war das Leben dort noch ein Dorfleben. Und dieses, so stellte sie bald fest, unterschied sich von dem eines Weilers, wie dem, in dem sie aufgewachsen war, ebenso sehr wie das Leben in einer Landstadt von dem einer Stadt. In einem Weiler lebte nur eine Klasse von Menschen; alle verrichteten die gleiche Arbeit, alle waren arm und alle gleich. Die Bevölkerung von Candleford Green war vielseitiger. Es gab einen eigenen Geistlichen, einen Arzt und unabhängige Damen, die in besseren Häusern mit angeschlossenen Stallungen wohnten, und Handwerker und Arbeiter, die in kleineren und ärmeren Häusern lebten, die aber nicht so klein und arm waren wie die des Weilers. Dann gab es noch die Ladenbesitzer und den Schulmeister und einen Baumeister und die Villenbewohner, die in der neuen Bausiedlung außerhalb des Dorfes wohnten, von denen die meisten in der St